Adolf Clarenbach
* um 1497 in Buscherhof bei Lüttringhausen, † 28. September 1529 in Köln
Adolf Clarenbach starb als einer der ersten evangelischen Märtyrer am Niederrhein aufgrund seines Wirkens als Reformator.
Clarenbach nahm im August 1514 ein Studium an der Universität Köln auf und wurde im Juni 1515 zum Baccalarius promoviert.
Zwischen 1522 und 1525 war Adolph Clarenbach Konrektor an der Weseler Lateinschule.
Als Lehrer versuchte er zunächst in Münster, dann in Wesel reformatorische Grundsätze zu verbreiten und wurde deshalb vom Herzog von Kleve seines Amtes enthoben. 1525 begab er sich nach Osnabrück und wurde auch von hier, ebenso wie später aus Lüttringhausen, Büderich und Elberfeld wegen seines offenen Bekenntnisses für die Lehre Luthers vertrieben.
Neben Hermann Buyst, Johann Klopreis, Gerhard Oemecken und Johan Brictius thon Norden gehörte er zu den Männern, die die Reformation nach Büderich brachten.
Als er seinen Freund und Glaubensgenossen Johann Klopreis nach Köln vor das geistliche Gericht begleitete, wurde Clarenbach am 3. April 1528 selber gefangengesetzt. Während Klopreis die Flucht gelang, wurde Clarenbach nach anderthalbjähriger Gefangenschaft zusammen mit einem anderen Glaubensgenossen, dem „Gotteslästerer“ Peter Fliesteden, am 28. September 1529 in Köln verbrannt.
Die Hinrichtungsstätte befand sich am Melatenhof südlich des heutigen Melaten-Friedhofs.
Ehe er in die als Scheiterhaufen dienende Strohhütte geführt wurde, soll er die folgenden letzten Worte gesprochen haben:
„Und wenn ihr mich schon getötet habt, so werdet ihr dennoch euren Willen nicht haben, ich aber werde das ewige Leben haben. So erschreckt mich also auch dieser Tod nicht, denn ich weiß, dass Christus Tod, Teufel und Hölle überwunden hat.“
Nach ihm ist das evangelische Gemeindehaus in Büderich benannt.
Literatur
- August Ernst Rauschenbusch: Adolf Clarenbach’s und Peter Fleisteden’s Märtyrthum, wie dieselben am 28. Sept. 1529 zu Cöln verbrannt sind. Schwelm 1845
- Adolf Brecher: Klarenbach, Adolf. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 61 f.
- Karl Krafft: Die Geschichte der beiden Märtyrer der evangelischen Kirche Adolf Clarenbach und Peter Fliesteden, hingerichtet zu Köln am Rhein, den 28.9.1529; nach gleichzeitigen städtischen und landesherrlichen Urkunden und aus wieder aufgefundenen Druckschriften erzählt. Evangelische Gesellschaft, Elberfeld 1886
- Clarenbach. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 4, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 156
- Hermann Klugkist Hesse: Frühlicht am Rhein. Adolf Clarenbach – Sein Leben und Sterben. Neukirchen 1929
- Hermann Klugkist Hesse: Adolf Clarenbach. Ein Beitrag zur Geschichte des Evangeliums im Westen Deutschlands, Neuwied 1929
- Deutsches Geschlechterbuch, Bd. 168, S. 177–416. (Genealogie der Familie Clarenbach)
- Eberhard Teufel: Clarenbach, Adolf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 261 f.
- Friedrich Wilhelm Bautz: Clarenbach, Adolf. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 1025–1026
- Johann Friedrich Gerhard Goeters, Albert Stein, Friedrich Gerhard Venderbosch (Hrsg.): Bekenner und Zeugen. Zum Gedenken an den 450. Todestag der Märtyrer Adolf Clarenbach und Peter Fliesteden. Düsseldorf 1979
- Axel Bluhm (Hrsg.): Allein Gottes Wort: Vorträge, Ansprachen, Besinnungen anlässlich des 450. Todestages der Märtyrer Adolf Clarenbach und Peter Fliesteden. Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte 62, Rheinland-Verlag, Köln / Habelt, Bonn 1981, ISBN 3-7927-0571-0
- Werner Lauff: Adolf Clarenbach. Räudiges Schaf und faules stinkendes Glied oder Märtyrer der Kirche. In: Karl-Heinz zur Mühlen, André Ritter (Hrsg.): 100 Jahre Evangelisch-theologisches Studienhaus Adolf Clarenbach. 1897–1997. Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte 125, Rheinland-Verlag, Köln 1997, S. 55–78
- Rainer Sommer: Der Ketzerprozess gegen Adolf Clarenbach und Peter Fliesteden (1528–1529). In: Hermann von Wied: Erzbischof und Kurfürst von Köln, Teil 1: 1477–1539; Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte 142; Rheinland-Verlag, Köln 2000, S. 177 ff.
- Hans Kadereit: Wo noch gebeiert, gehaspelt und gedengelt wird: ein Hauch von Lüttringhauser Nostalgie. RGA-Buchverlag, Remscheid 2009, ISBN 978-3-940491-07-7
- Siegfried Hermle: Adolf Clarenbach (circa 1495–1529), Lehrer und Märtyrer; Portal Rheinische Geschichte, 30. September 2010; abgerufen am 19. April 2015