Johannes Grevius
* 1584 in Büderich, † am 6. Dezember 1622 auf dem Weg nach Speyer
Johannes Grevius entstammte einem angesehenen Klever Geschlecht, sein Vater war Burggraf in Büderich.
Er besuchte zunächst die Lateinschule in Wesel, später die Hohe Schule in Herborn sowie die Hohe Schule zu Burgsteinfurt. Dort wurde er vermutlich von Conrad Vorstius geprägt.
Bleibenden Eindruck muss ein Fall auf ihn gemacht haben, der sich 1603 in seiner Heimatstadt zutrug. Einer ihm bekannten integren und wohlhabenden siebzigjährigen Frau warf man vor nachts am Hexentanz teilgenommen zu haben. In Kleve wurde sie zu Tode gefoltert und anschließend durch die Gassen geschleift. Schließlich wurde sie auf dem sogenannten Schindacker vergraben.
1605 wurde er Pfarrer in Arnheim, weitere Stationen waren Heteren, Randwijk und Heusden, wo er Josina van Ravenstein heiratete.
Als Remonstrant erkannte er die Dogmatik der Dordrechter Synode nicht an, als Folge wurde er 1620 im Emmerich verhaftet, nach Den Haag überführt und zu lebenslanger Haft in Amsterdam verurteilt. Nach eineinhalb Jahren wurde er jedoch entlassen.
Unmittelbar nach seiner Kerkerhaft veröffentlichte er 1621 sein Werk Tribunal reformatum, in welchem er die Folter und somit insbesondere die Hexenprozesse verurteilt.
Werke
Literatur
- Jacob Cornelis van Slee: Greve, Johann de. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 647 f.
- Wilhelm Gottlieb Soldan, Heinrich Heppe: Geschichte der Hexenprozesse. Arthenaion Verlag, Essen 1990, ISBN 3-88851-143-7, S. 205 ff. (Bd. 1–2 in 1 Bd.; Nachdr. d. Ausg. München 1911, Bd. 2
http://www.gutenberg.org/files/25048/25048-h/25048-h.htm#Page_205 - Carl Binz: Doctor Johann Weyer. Ein rheinischer Arzt der erste Bekämpfer des Hexenwahns. Beitrag zur Geschichte der Aufklärung und der Heilkunde (Classics in Psychiatry). Ayer Publ., New York 1976, ISBN 0-405-07415-8, S. 117 ff.
- Andreas J. Beck: Gisbertus Voetius (1589–1676) - Sein Theologieverständnis und seine Gotteslehre, 2007, ISBN 978-3-525-55100-4
- Veit Veltzke: Johann Weyer und Reiner Solenander: Leibärzte und Humanisten im Dienste der letzten Herzöge von Jülich-Kleve-Berg In: Wesel und die Niederrheinlande, Verknüpfte Geschichte(n) S. 280., Mercator-Verlag 2018, ISBN 978-3-946895-03-9
Weitere Ressourcen im Internet
- P.C. Molhuysen en P.J. Blok (red.), Nieuw Nederlandsch biografisch woordenboek. Deel 2. A.W. Sijthoff, Leiden 1912
- A.J. van der Aa, Biographisch woordenboek der Nederlanden. Deel 7. J.J. van Brederode, Haarlem 1862
- Jan Pieter de Bie en Jakob Loosjes, Biographisch woordenboek van protestantsche godgeleerden in Nederland. Deel 3. Martinus Nijhoff, 's-Gravenhage 1919-1931
- Grevius contra Voetius: Grevius wilde niet dat Voetius naar Heusden kwam